Als Filipinos keine Amerikaner sein durften

lb. Daniel Immerwahrs «How to Hide an Empire» über Rassenfragen im amerikanischen Imperialismus. 

Mit der 2021 nachgeholten EM 2020 gab es wieder Vergleiche mit vorzeitlichen Gladiatorenspielen und bei Spielern, die in der Schweiz aufgewachsen sind, wurde wegen fehlender Lippensynchronität beim Abspielen der Nationalhymne ihr «Schweizersein» in Frage gestellt. Gleichzeitig rüstet China seine Fussball-Nationalmannschaft mit Spielern aus Argentinien oder Grossbritannien auf, die sachgemäss eingebürgert und zu Chinesen werden. Wie fliessend das Verständnis der Nationalität sein kann – je nach ökonomischen oder politischen Interessen – ist auch in Daniel Immerwahrs Buch How to Hide an Empire (deutscher Titel: “Das heimliche Imperium”) nachlesbar. Nachdem die USA die ehemaligen spanischen Kolonien eingekauft hatten, sahen sie ihre Rolle darin, ihre Untergebenen zu zivilisieren und aufzurichten. Dies wurde jedoch spätestens dann zu einem Problem, als es galt, Letztere auch regierungsamtlich zu vertreten, was wiederum bedeutete, dass nicht-weisse Filipinos ebenfalls Macht erlangen könnten. Daniel Immerwahr, Geschichtsprofessor an der Northwestern University (IL/USA), beleuchtet u.a. den Philippinisch-Amerikanischen Krieg und erklärt, wie die USA ihr «Trilemma» zwischen Republikanismus, Weisser Vorherrschaft und Übersee-Expansion löste. Das Buch, 2019 erstmals bei Farrar, Straus & Giroux erschienen, gibt es inzwischen auch als Audiobook.