Jollibee Milano: ein Rezept für philippinische Glückseligkeit

lb. «Das letzte Abendmahl» von Leonardo da Vinci ist wohl das berühmteste Werk in der bildenden Kunst, das auf die tiefe Bedeutung einer gemeinsamen Mahlzeit anspielt. Es geht beim Brotbrechen – auch unter Heiden – nämlich nicht nur um die gemeinsame Nahrungsaufnahme; Psycholog:innen deuten es auch als sozialen Akt, der sogar einen Mehrwert für den Geist schafft. Der Esstisch ist ein Einiger. Entsprechend ist die von da Vinci abgebildete Szene inzwischen für viele philippinische Haushalte fester Bestandteil des Esszimmer-Dekors.

Ausgerechnet in der Stadt, wo des Künstlers Meisterwerk den Speisesaal eines mittelalterlichen Dominikanerklosters schmückt, steht nun auch eine von zwei italienischen Filialen der philippinischen Fastfood-Kette Jollibee. Hier findet man alte Klassiker wieder, wie den Yumburger oder Chickenjoy. Selbst die zuckersüssen Jolly Spaghetti haben ihren Weg auf die Speisekarte gefunden – als wollte man die Schmach der Urväter dieses mittlerweile universalen Pastagerichts regelrecht provozieren.

Die Auswahl entspricht vielleicht nicht in allen Dingen dem Original (Palabok Fiesta oder Peach Mango Pie sucht man hier vergeblich), und doch fühlt man sich im Jollibee Milano heimisch. Das Wichtigste bei Jollibee ist schliesslich, dass man beim Essen von ganz vielen anderen Pin@ys umgeben ist. Da verkraftet man es auch eher, wenn es beim Gravy wieder heisst: «Sorry, not available.»

(Und hier wäre noch ein schönes Italian reacts to Jolly Spaghetti-Video.)