Übersetzungsworkshop: So nah und doch so fremd – talagá?! (auf Anmeldung)
14.00-15.30, Salle 111, mit Annette Hug
Workshop auf Französisch und Deutsch
 
Das Übersetzen gehörte schon immer zu Annette Hugs Romanen, ob es nun darum ging, Willhelm Tell an das lawinen- und vogtlose Ufer des Pazifiks zu übertragen oder die Menschheit – ohne ihre sprachliche Zukunft zu kennen – vor der Gefahr von Atommüll zu warnen. Spätestens seit der Publikation von Offenes Meer von Luna Sicat Cleto (Edition Tincatinca, 2024), ihre erste Übersetzung aus dem Tagalog – eine Sprache der Philippinen, wo sie studiert und gelebt hat –, ist es offiziell Teil ihrer künstlerischen Praxis. Ausgehend von diesen Gedichten und dem Graphic Novel Manix Abrera nimmt uns Annette Hug mit auf eine Reise an die Grenzen einer Sprache, die sich, wie so oft in postkolonialen Staaten, viele andere Sprachen einverleibt hat. Wie reagieren das Deutsche und Französische auf diese Einflüsse? Für das Atelier sind keine Tagalog-Kenntnisse nötig. Wie sich herausstellen wird, heisst übersetzen nämlich in erster Linie schreiben.
 
aller↔retour, das Festival für Übersetzung und Literatur vom 9. März 2024 im Nouveau Monde in Freiburg widmet sich in seiner dritten Ausgabe dem Thema «Überschreiten/transgression», das auf vielfältige Weise erkundet wird: erforschend, spielerisch, ernsthaft, unbekümmert, kontrovers. Auf dem Programm stehen Podien, Gespräche, Lesungen mit und ohne Musik, Übersetzungsworkshops für Erwachsene und Kinder – sprachübergreifend in Französisch, Deutsch, Italienisch, Sursilvan, Bosnisch, Tagalog oder Gebärdensprache. Klingende Namen wie Lukas Bärfuss, Marina Skalova oder Annette Hug bereichern das Programm sowie namhafte Übersetzerinnen und Übersetzer, wie zum Beispiel Olivier Mannoni, Ulrich Blumenbach oder Rose Labourie.