«Wer hat das ultimative philippinische Adobo?» – Claude Tayag und sein Adobo zu Besuch in Zürich

pw. Können Sie sich vorstellen, wie es wäre, ein standardisiertes Rezept für das Schweizer Fondue zu haben? Die Ankündigung des philippinischen Handelsministeriums (Department of Trade and Industry), man wolle die Zubereitung von Adobo vereinheitlichen, führte 2021 weltweit zu Diskussionen. Dies hat den bekannten philippinischen Koch, Künstler und Autor Claude Tayag zu seinem Buch „The Ultimate Filipino Adobo“ inspiriert. Das Buch stellte er an der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt vor – auf der Durchreise in Zürich hiessen ihn Mitglieder von studiyo filipino willkommen.

Während einer Panoramarundfahrt auf dem Zürichsee erklärte Tayag, dass sein Buch kein reines Kochbuch sei. Es enthalte zwar persönliche Adobo-Rezepte, aber auch die Geschichten und Erinnerungen von anderen Köch:innen oder Persönlichkeiten, die gerne kochen. So interessierte sich Tayag auch dafür, wie jede:r einzelne von uns Adobo zubereitet. Manche nannten Knoblauch und Ingwer, andere Kokosmilch und atsuete, die Annatosamen, welche dem Adobo einen Rotstich verleihen. Es wurde schnell klar, dass es viele unterschiedliche Variationen des Gerichts gibt. Tayag geht sogar soweit zu behaupten, er könne anhand der einzelnen Zutaten auch die Herkunft der:des Köchin:Kochs feststellen. Aber welches ist nun das authentischste Rezept?

In seiner Heimatprovinz Pampanga, die für manche als kulinarische Hochburg der Philippinen gilt, führt Tayag das Restaurant „Bale Dutung“, welches inzwischen internationalen Ruhm erlangt hat. Auch der bekannte Fernsehkoch Anthony Bourdain hat ihn in Angeles City besucht. Als leidenschaftlicher Restaurateur liess sich Tayag deshalb auch in philippinische Restaurants in der Schweiz begleiten und gab am letzten Abend bei jemandem zuhause sein eigenes Adobo zum Besten. Er behauptet von sich aber nicht, das „ultimative“ Adobo zu haben; der Name beziehe sich vielmehr auf die Zubereitungsart, nicht auf des Gerichts Komponenten. Auf die Frage, welches Adobo nun das beste sei, lautet seine Antwort ganz einfach: „It’s the Adobo your mother makes!“